Ja, da kommt noch was... Die süddeutsche, seit Gründung in Familienbesitz befindliche Hirsch-Brauerei Honer schickte mir ein Gratis-Testpaket mit medailienprämierten Hirsch-Bieren. Die ersten drei (Helles, Gold und Pils) habe ich im ersten Beitrag für Euch getestet.
Dort schrieb ich auch ein wenig zur Historie der Brauerei. Blicken wir heute in die Gegenwart.
Auf der Homepage schildert das Familienunternehmen ihre fünf Leitwerte:
Unser Bier hat ein Gesicht - Verantwortungsbewusstsein für die Bierqualität, Beziehungspflege (Beschäftigte, Kunden, Partner), Nachhaltigkeit in Umweltfragen (z.B. hauseigene Photovoltaikanlage, CO2-Rückgewinnung, Mehrwegflaschen ohne Schriftprägung).
Unser Bier ist zu 100% von hier - regionales Getreide (teils aus der Nachbarschaft) und regionaler Hopfen.
Unser Bier ist traditionell gebraut - Verzicht von beschleunigenden Faktoren im Bereich Druck und Wärme. Bier darf Zeit haben.
Unser Bier ist Teil der regionalen Kultur - regionale Auftragsvergaben, Unterstützung von Initiativen zum Gemeinwohl, Vereine...
Unsere Biere haben Charakter - Wille zum Sortimentsausbau, aktuelle Verwendung von rund 30 Malz- und 50 Hopfensorten.
Das hört sich doch prima an, oder?
Heute also der Genussbericht der letzten drei des Testpakets:
HIRSCH KRISTALL-WEISSE
Bronzemedaillie des World-Beer-Awards 2023.
Hell kupferfarben und eben klar im Glas. Langanhaltende feinporige Schaumkrone. Intensiv feinperlig.
Geruchlich leichte Hefe- und Bananennoten.
Spritzig-erfrischend fruchtig im Antrunk. Die Optik im Glas weckt den Wunsch nach hoher Rezens auf der Zunge. Diese dürfte für mich aber tatsächlich noch etwas intensiver sein. Im Körper entfalten sich die fruchtigen Noten, dabei erhält sich das Kristallweizen seine stiltypische Leichtigkeit.
Der Abgang erinnert dann wieder an Noten reifer Bananen.
Ein Bier, das man tatsächlich als "Wegzischer" bezeichnen darf 😉
HIRSCH HEFE-WEISSE
Bronzemedaillie des World-Beer-Awards 2023.
Ananasfarben und natürlich trüb durch die Hefe. Stabile, feinporige Schaumkrone. Geruchlich ist gleich die Hefe zu entdecken. In der Konsistenz schön prickelnd vollmundig-sähmig. Im Antrunk spritzig. Der Körper hat leichte Fruchtaromen, aber deutlich trockener als das Kristallweizen. Auch die Bittere entfaltet sich deutlich. Im Abgang kommen die Hefe- und Weizennoten schön durch. Langanhaltendes Mundgefühl. Ein tolles Weizen.
HIRSCH ZWICKL
Silbermedaillie des World-Beer-Awards 2023.
Strohgelb und naturtrüb im Glas. Die Schaumkrone ist mischporig, hält lange und schmiegt sich an den Glasrand.
Es riecht hopfig-fruchtig, was an den unterschiedlich eingebrauten Hopfen liegt. Der Antrunk ist weich und süßlich, dann entwickelt sich ein vollmundig-würziger Körper, der durch die Hefe unterstützt wird (ich mag einfach unfiltrierte Biere 😉). Die langanhaltende Hopfenbittere dominiert das Finale. Gefällt mir richtig gut.
P.S. Ich genoss dazu frischen, noch etwas warmen Apfel-Zimt-Kuchen. Ein farblich wie geschmacklich gelungenes Pairing.
Mein Fazit: Eine Brauerei, die nicht nur durch ihre Produkte überzeugt. Geschichte und Gegenwartsgestaltung haben echt was. Natürlich ist der Vertrieb vorwiegend regional und deswegen nicht überall im Handel. Aber für einen besonderen Anlass wie Geburtstag und Co., gibt´s ja die Möglichkeit des Versands, auch von Mischkisten, was ich prima finde.
Ein süddeutsches "Dankschee" und ganz herzlich-bierige Grüße an die Hirsch-Brauerei Honer. Es war mir ein Vergnügen! 🍻
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